Mit dem Ruderboot von Neckarrems bis Bad Wimpfen

Im Herbst muss man noch mal auf Wanderfahrt! Gedrängt durch die vielen Herbstregatten blieb nur der Termin Wochenende 10. / 11.Oktober. Den Neckar flussabwärts kennen wir alle aus der „Radwegperspektive“, doch vom Wasser aus, bisher nur wenige! Zehn Ruderer waren sofort dabei als es hieß, „Wir rudern von Neckarrems bis Bad Wimpfen“.

Start war am Samstagmorgen. Gepäck, Verpflegung und Mannschaft wurde in unsere Doppelvierer „Eisvogel“ und „Albatros“ verladen. Los ging`s auf „große Fahrt“.
Von Flusskilometer 170,2 nach 125,5 mussten insgesamt 5 Schleusen überwunden werden. Poppenweiler, Marbach, Pleidelsheim, Hessigheim und Besigheim. Tagesziel am Samstag war Lauffen am Neckar, wo wir unsere Boote im ortsansässigen Verein sicher abstellen konnten und wir unser Bett mit Frühstück gebucht hatten. Die 45 Flusskilometer spürten alle Ruderer in den Gliedern, die Steuerleute hingegen nur die Kälte. Am Abend wurden im Weinkeller aber alle Energiedepots wieder aufgefüllt.
Der Sonntag sollte mit 25 Flusskilometern ein „lockerer Tag“ von Lauffen nach Bad Wimpfen werden.
Doch die ersten Kollateralschäden an der Mannschaft wurden spürbar, und es galt auch an diesem Tag 5 Schleusen zu überwinden: Lauffen, Horkheim, Heilbronn, Neckarsulm, und Bad Friedrichshall.
Die Schleusung im Wilhelmskanal Heilbronn stellte für Steuermann Reiner eine besondere Herausforderung dar. Die letzte noch handbetriebene Schleuse des Neckars war anscheinend schon lange nicht mehr in Betrieb und die Kurbeln dementsprechend schwergängig. Aber Rainer hatte alles im Griff.
Schleusen und Kommandos erteilen, wollen gelernt sein. Da unterschieden sich die beiden Bootsmannschaften bis zur vierten Schleusung erheblich. „Eisvogel“ war mit seinem erfahrenen Steuermann Marius, welcher im Besitz des einzigen gültigen „Steuermannsführerscheines“ ist, ganz klar der Favorit. „Albatros“ holte zwar auf, konnte aber bis zum Ende der Wanderfahrt seinen Rückstand nicht mehr wegmachen.
Der nicht vorhandene Tisch, an den eingelegten Vesperpausen, war an beiden Tagen wieder reichlich gedeckt. Nach Würstchen und Käse wurden Mechthild´s beliebte Muffins verdrückt, sowie ganz neue, bis dahin unbekannte Marmeladenvariationen gereicht.
Dank der guten Planung und Organisation von Stefan, ging es am Sonntag zügig zurück nach Neckarrems. Der Bootshänger stand in Bad Wimpfen schon bereit und die Personenbeförderung war auch gesichert.

Was bleibt?
70 Flusskilometer gerudert, 2 Tage viel Spaß mit Gleichgesinnten und 10 Schleusen problemlos passiert.
Der goldene Oktober, Weinberge, glitzernde Wasserwellen und ein für uns ungewohntes Bild eines breiten Neckars, brennen sich in das Gedächtnis ein.


Steffi Munke

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