Donau – Überleben in der Wildnis

„Ein bisschen müde aber gut drauf“

Am Freitag, vor knapp zwei Wochen, starteten neun abenteuerlustige Jungs und zwei todesmutige Betreuerinnen zur Wanderfahrt auf der oberen Donau. Bereits am Vortag wurde der Hänger mit jeder Menge wasserdichten Säcken, Rudern und den drei Wanderbooten Obelix, Zornickel und Eisvogel beladen.

Aufs Wasser ging es dann in Ulm. Aber losgehen ist so eine Sache, erstmal „Tetris für Fortgeschrittene. Es dauerte schon eine ganze Weile bis Zelte, Proviant, Wasser und das ganze andere Gepäck in den drei Booten untergebracht waren. So manch einer in der Gruppe staunte; gab es doch nur vier Ruderer mit Wanderfahrterfahrung aber gleich drei Jungs, die erst in diesem Jahr mit dem Rudern angefangen haben.

Bunt ging es los, denn in Ulm war Beginn der Schwörwoche. Nach dem Volksfest erwartete uns in Talfingen die erste Schleuse. Nachdem wir auf Anfrage den Strom angeschaltet bekommen haben, brauchte es noch ein wenig, bis es mit der Schleuserei losging. Wer konnte auch wissen, daß es zwei dicke Daumen zur Betätigung brauchte?

Zwei Schleusen und einen Skullbruch weiter erreichten wir in der Abenddämmerung unser Tagesziel, die Schleuse Leipheim. Als wir kamen waren sie schon da DIE MÜCKEN. Natürlich waren wir vorbereitet und hatten „Anti-Mücke“ der unterschiedlichsten Pharmaunternehmen dabei, aber wer hatte es schon griffbereit? Die meisten Fläschchen und Dosen schlummerten gut verpackt in unseren Säcken tief im Inneren unserer Boote. Und so standen (besser saßen) wir ihnen unbewaffnet gegenüber….Flott ging das Aufstellen der Zelte, im letzten Tageslicht, am Unterwasser der Schleuse. Trotz spektakulärer Aerosol-Zündhilfe war unseren Einmalgrills lediglich ein Glimmen zu entlocken, auf dem wir unsere Würstchen mehr warmmachen als grillen konnten. In der Nacht wechselten sich romantisches Wasser- und Zugrauschen von Wehr und naher Eisenbahn ab.

Überraschend früh warenfast alle zum Schleusenmauerfrühstück aus den Zelten gekrabbelt. Dann hieß es rudern, rudern, rudern. Vier Schleusen und rund 35km standen auf dem Programm. War das An- und Ablegen am ersten Tag noch unbeholfen, bekamen die Besatzungen der drei Boote zunehmend Routine. Unterwegs wurde Zornickel zum Müsliexpress, um die anderen Bootsbesatzungen vor Unterzuckerung zu retten; und aus Obelix wurde beim „Hundespaziergang“ an der Bootsleine in die Schleuse kurzfristig Idefix. Trotz hoher Temperaturen erreichten wir Dillingen so früh, daß es noch zu einem Abstecher ins Freibad reichte, oder waren gerade deswegen so flott? Abends noch in den Biergarten, und dann ab in den Schlafsack. Am Sonntag zehrten die Temperaturen zunehmend an den Kräften.

Spannend war die 360° Einfahrt in die Wörnitz bei Donauwörth. Die Seerosendurchfahrt entschädigte dann für alle Mühen. Im Kanuclub, dem Ziel, angekommen waren dann die kalten Getränke der Hit. Nachdem wir den Automaten geplündert hatten, ging es ans Aufladen und wieder zurück nach Neckarrems. 

Unter der Rubrik "Rudern/Bildergalerie" findet man weitere Bilder.

S.Wöppel

 

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