Das Fotofinish Wochenende von Bad Lobenstein

Am vergangenen Wochenende fuhren drei Junioren und vier Masters in einem vollbesetzten Bussle und gut gefüllten Bootsanhänger an die 350 Km entfernte Bleilochtalsperre ins Thüringer Schiefergebirge, um sich mit Gleichgesinnten zu messen. 

Wir hatten: Einen gigantisch schönen Zeltplatz am Wasser mit direkten Blick auf die Rennstrecke.

Die Erkenntnis, dass das Wiegen für einen Leichtgewichtsruderer unerlässlich ist.

Die Lehre „erst wenn es hupt, ist man im Ziel“.

Und. Einen netten Grillabend mit Einheimischen.

Fangen wir beim Fotofinish an.

Das Warten auf die Ergebnisse im Ziel ist nichts Außergewöhnliches bei einer Regatta, doch die Häufigkeit an diesem Wochenende war auffallend und immer war der Schifferclub mit von der Partie.

Angefangen haben Stefanie und Stefan am Samstagmorgen mit der ersten Fotoauswertung des Tages. Zwar durften ihre Gegner, aufgrund des Altersunterschiedes, 5,5s eher starten. Doch bereits nach 200 m ging das Neckarremser Boot in Führung und gewann das 1000m Rennen mit 1,4s Vorsprung. Am Sonntag wiederholten sie dieses auf der 500m Strecke und ließen ihre Konkurrenten 0,7s hinter sich.

Malthe und Mika ruderten ein viel versprechendes 1000m Rennen. Nach 300 m lagen sie wei in Führung. Dann der Rennabbruch aufgrund einer drohenden Kollision zweier Boote im hinteren Feld. Anstatt einer Disqualifikation der Verursacher, gab es einen Neustart. Noch in Rage und Empörung, misslang ihnen der zweite Lauf und sie kamen mit 0,5s nur auf Platz zwei.

Fotofinish Nummer drei krönte das Rennen von Mika.

Der Abstand zu seinem direkten Gegner war nicht riesig, doch sollte er für den Sieg ausreichen. Abgekämpft wägte sich Mika bereits im Ziel und hörte auf zu rudern, doch die Zielhupe war erst zu hören, als sein Gegner an ihm vorbeifuhr. Das passiert ihm sicher nicht noch einmal. Die Kameraauswertung ergab 0,2s und damit Platz zwei.

Malthe fuhr in seinem Leichtgewicht-Einer-14 Jahre souverän und mit fast 10s Vorsprung über die Ziellinie. Er vergaß vor dem Rennen den Gang auf die Waage, doch das Wiegen ist bei Leichtgewichtigen eine eindeutige Regel. Der Regelverstoß wurde mit einer Disqualifikation geahndet.

Der Samstag war für unsere Jungs damit endgültig gelaufen. Da halfen nur ein saftiges Steak und eine Thüringer Wurst vom Grill. Zum Glück verfügt der Schifferclub über regionale Connections und der Grillabend wurde perfekt.

Auf der 500 m Strecke am Sonntag, konnte Malthe endlich zeigen was er kann. Er fuhr seinen Gegnern ganze 8,2s davon. Endlich! Die erste Medaille aus Schiefer war eingefahren.

Marius fuhr seine 3. Regatta. Unter schwierigen Wetterbedingungen bei starkem Seitenwind ist es sehr schwer, ein Rennruderboot gerade zu führen. Um nicht an den Bojen hängen zu bleiben, verbrauchte er zu viel Kraft und Zeit mit Steuern, doch technisch fuhr er ein gutes Rennen.

Nun kommen die Masters mit Fotofinish wieder ins Spiel.

Steffen und Stefan fuhren die 500 m im Fünf Boote Feld. In einem harten Kampf gegen die Würzburg-Jenaer Renngemeinschaft gab es das nächste Zielfoto, wieder nur 0,9 s zum Gegner. Platz zwei für unsere Männer.

Den beiden Steffi´s blieb zwecks Gegnermangel nichts anderes übrig, als in ihrem ersten Rennen mit einem Handicap von 5,5s gegen eine Altersklasse höher anzutreten und in ihrem zweiten Rennen, bei den wesentlich jüngeren Seniorfrauen, zu starten. Die Fotoauswertung auf der 500 m Strecke Altersklasse C, ergab, 0,2s. Vorsprung für das gegnerische Boot aus Jena. Der Sonntag sollte ihnen aber auch eine kleine Genugtuung bringen. Platz drei bei den „jungen Mädels“, kann sich für die „alten Steffi´s“, mit einer Zeit von 1:51.61, sehen lassen.

Der letzte Fotoentscheid am Samstag auf den 1000m, brachte das 4x MM (Renngemeinschaft: ARC Würzburg / WSV Schifferclub Neckarrems / Jenaer Kanu- und RV) mit Steffen und Stefan an Bord. Da wurden aus Gegnern wieder gemeinsame Kämpfer, doch 0,4 Sek. trennten sie vom Siegersteg. Auf der 500m Strecke am Sonntag hingegen gab es kein Halten für die vier, mit 1:34,08 min, klare Sieger, ohne Foto!

Die Neckarremser Ruderboote fuhren vier Mal an den Siegersteg und kassierten insgesamt sieben Medaillen aus Schiefer. Hinzu kommen zusätzliche sechs „Platz zwei Zielfotos“.

Insgesamt ein Wochenende der gemischten Gefühle, neuen Erkenntnissen und gutem Essen.

Bericht: Steffi Munke

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